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all about love polyamorie

all about love

Normalerweise mache ich einen riesengrossen Bogen um Bücher, die auf den ersten Seiten bereits die seltene, sagenumwobene, beinahe allmächtige ‚wahre Liebe‘ propagieren. Denn üblicherweise offenbaren diese – spätestens nach einem viertel des Buches – statt besagter Liebe die unreflektierte, und teilweise dogmatische Kurzsichtigkeit des/der Autor*in in diesem Thema. Es war denn auch mein Vorwissen um die allseits respektierte Autorin, dass mich verleitet hat dieses Buch trotzdem zu lesen.

Bell Hooks, Literaturwissenschaftlerin aus den USA, schreibt seit Jahrzehnten vielgelesene Bücher, u.A. zu den Themen Antirassismus, Feminismus und Gender Fragen. Mit ihrem Buch ‚all about love‘ schlägt sie nun eine Brücke über viele Themen und schafft eine Verbindung zwischen Liebe und persönlichem sowie kulturellem Wandel. Die ‚wahre Liebe‘ wird denn auch immer wieder im Kontext freundschaftlicher und partnerschaftlicher Beziehungen betrachtet und ihre Verbindung zu Sexualität und Intimität wird geprüft.

All about love ist ein gründliches und ernsthaftes Buch. Es gibt sich nicht zufrieden mit oberflächlichen Erklärungen oder einseitigen Beschrieben. Es berücksichtigt Schmerz, Trennung und Angst als erfahrbaren Begleiter und eröffnet Perspektiven, dass die Liebe nicht das Ende derselben ist, sondern der Antrieb, mit welchem diese bearbeitet werden können. Bell Hooks ermutigt überzeugend und dringend zur ‚wahren Liebe‘ wie sie diese beschreibt. Denn erst darin läge die Kraft zur Veränderung – bei sich selbst, in der Beziehung und in unserer Kultur.

All about love: new visions – von Bell Hooks. Erschienen 2018 auf Englisch mit 270 Seiten.
© Bild: Bell Hooks


Marc

Hat das Buch ‚ethical slut‘ gelesen und ist seither Feuer und Flamme für Polyamorie. Er greift nach den Sternen und will mutig seinen Weg finden. Freude im Leben reicht ihm nicht, er will Euphorie. Hat vermutlich ein ADHS, aber mag sich eigentlich so.