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schnarch psychologie sexuelle leidenschaft

Die Psychologie sexueller Leidenschaft

Definitiv ein bereits etwas älteres Buch (1997), zu einem nach wie vor sehr aktuellen Thema, das dennoch – oder gerade deshalb – immer mal wieder in Literaturlisten auftaucht oder als Grundlagenwissen empfohlen wird.

Was kann getan werden, wenn die sexuelle Leidenschaft in (monogamen) Paarbeziehungen nachlässt. David Schnarch (ehem. Universitätsprofessor für Urologie in Lousiana, USA – inzwischen durchaus eine Grösse in der Familien- und Paartherapie) hat eine einfache Sprache gefunden, um den möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen. Die einleitenden Worte, dass ‚wir erst in Beziehungen unsere Beziehungsfähigkeit erlangen können und daher am Anfang einer Beziehung immer tendenziell beziehungsunfähig sind‘, lassen jedenfalls bereits am Anfang des Buches Hoffnung schöpfen.

David Schnarch erklärt und verwendet durchgehend die Terminologie der ‚Differenzierung‘, um das Spannungsfeld zwischen Autonomie (Selbstbestätigte Identität) und Bindung (Fremdbestätigte Identität) sichtbar zu machen und auf eine Reihe von Schwierigkeiten in Paarbeziehungen anzuwenden. Daraus leitet er verschiedene therapeutisch / beraterische Ansätze ab, wie etwa die ‚Umarmung bis zur Entspannung‘ oder der ‚Orgasmus mit offenen Augen‘. Allesamt interessante Impulse, die sich in seiner Praxis zu bewähren scheinen.

Kann man machen. Ist zwar (zumindest heute) nicht mehr neu, aber wie das Thema selber noch immer aktuell. Wer eine Kopie davon im Bücher-Broki findet, dem sei allemal empfohlen es mitzunehmen.

Wer etwas jüngere Werke mit vergleichbaren Ansätzen sucht ist mit Esther Perell oder Ulrich Clemens (Rezension coming up) übrigens auch sehr gut beraten.

Die Psychologie sexueller Leidenschaft von David Schnarch, ist 1997 auf englisch (Sex, Love & Intimacy in emotionally committed relationships) und 2009 auf deutsch erschienen. © Coverbild; David Schnarch

Literatur, Ratgeber


Marc

Hat das Buch ‚ethical slut‘ gelesen und ist seither Feuer und Flamme für Polyamorie. Er greift nach den Sternen und will mutig seinen Weg finden. Freude im Leben reicht ihm nicht, er will Euphorie. Hat vermutlich ein ADHS, aber mag sich eigentlich so.