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Eine gemeinsame Sprache finden

«Wir gehen dann bald einmal, heute Nachmittag ist noch zum nachbearbeiten und regulieren eingeplant – weil wir ab Morgen wieder geteilt unterwegs sind.» habe ich kürzlich unseren Gastgebern an einem verschlafenen Sonntagmorgen mitgeteilt. Die vergangenen Tage hatten sie uns Obdach gewährt, während mein Partner und ich, ein Wochenende gemeinsam unterwegs waren.

Inzwischen ist das Routine für uns. Wir planen solche Zeiten fest ein und haben ein gemeinsames Verständnis entwickelt, wozu sie da sind. «Wie hast du die letzten Tage erlebt? Was fühlst du noch nach?» fragen wir einander dann. Oder «hättest du dir ein bestimmtes Verhalten von mir gewünscht?», «trägst du noch Verletzungen oder Unsicherheiten mit dir herum?». Oder auch «kann ich noch etwas tun oder sagen, damit du dir meiner Zuneigung sicher bist?». Auf diese Weise können wir gute Chancen schaffen, dass unsere Bindung stabil und geklärt ist, wenn wir dann am Folgetag wieder getrennte Wege gehen und unsere Freund:innen, Familie oder Partner:innen treffen.

Wir haben etwas Zeit, und einige Fehlversuche gebraucht, um eine passende Form und eine gemeinsamen Sprache zu finden, die zu unseren Bedürfnissen passt. In anderen Beziehungen und Arrangements, sieht das auch wieder anders aus. Doch für meinen Partner und mich hat es sich als elementar herausgestellt, uns diese Zeiten einzuplanen und ihre Wichtigkeit zu respektieren. (Und wir haben auch gelernt, vorher alles terminliche noch zu klären – um dann keine last-minute ‚du ich habe dann noch ein Date am Freitag‘ Einfälle beim Abschied noch einzuwerfen.)

Für manche mag das nicht notwendig sein, andere nehmen’s spontan oder nutzen die Zeit für anderes. Für die Kombination unser beider Bindungsverhalten, hat sich diese Form bewährt. Und auf dem Weg dorthin lernt man auch noch allerhand über sich und sein Gegenüber.

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