Für immer oder nur jetzt?
Spannendes Gespräch mit einem lieben Menschen:
Ich sagte, was mich an der ehelichen Monogamie stört, ist das ‚für immer‘, welches mitschwingt bei Gegebenheiten, den Kompromissen, den Schwierigkeiten. Ja, auch bei den Schönheiten, aber eben, ein ‚für immer‘ hat etwas endgültiges.
Er sagte, was ihm in flüchtigen Begegnungen dafür zu schaffen macht, sei das ’nur jetzt‘ – was ihn herausfordert, sich wirklich einlassen und loslassen zu können. Denn ein ’nur jetzt‘ geht nicht von einer Sicherheit aus, von einer Wiederholung oder von einer Planbarkeit. Diese sind aber oft notwendig um sich verletzlich machen zu können. Vertrauen braucht Zeit und Verbindlichkeit.
Im Gespräch haben wir uns dann auf ein ‚jetzt‘ geeinigt, dass u.A. auch dem polyamoren Konzept entspricht. Beziehungen brauchen eine grundsätzliche Verbindlichkeit, Ehrlichkeit und Rücksicht. Das drängende ’nur jetzt‘ darf sich also etwas beruhigen und ankommen.
Polyamore Beziehungen dürfen aber dynamisch bleiben, wenn Veränderungen einsetzen. Ein blockierendes ‚für immer‘ steht dann nicht im Weg und zwingt die Beteiligten zu unbefriedigenden Kompromissen.
Und; Es fällt unter diesen Umständen auch leichter ‚im jetzt‘ zu leben, weil die Zukunft offen ist. Und da beide das wissen, können sie auch darüber reden. Immer wieder.