Sexpositiv – Intimität und Beziehung neu verhandelt
Sexpositiv? Ja also dagegen bin ich sicher nicht. Aber was meint denn dieser Begriff genau?
Ganz viel. Grundlegendes. Wichtiges. Fast ein bisschen revolutionäres sogar. Wie Barbara und Bea in ihrem Buch erklären, beschreibt Sexpositivität eine ganze gesellschaftliche Bewegung, ein Lebensgefühl und gewissermassen sogar eine Orientierungshilfe in der aktuellen Zeit. Es ist viel mehr als eine offene Grundhaltung gegenüber der Sexualität. Es ist der Aufruf die eigene Sexualität aktiv zu gestalten. Sich das auch zu erlauben. Sich die Freiheit zu nehmen, Normen wegzulegen, Modelle zu überdenken und zu träumen wagen, dass eine individuelle, befriedigende Sexualität erreichbar ist. Das ist keine leichte Aufgabe, aber definitiv eine, die sich lohnen kann.
Das Buch spannt den Bogen über gesellschaftliche Zusammenhänge, legt grossen Wert auf das Thema Konsens, geht auf verschiedene sexuelle Ausprägungen ein und streift alternative Beziehungsmodelle. Es verwendet dazu eine lockere, sehr angenehme und vor allem wertungsfreie Sprache. Diese ermöglicht denn z.B. auch vermeintlich kritischen Leser*innen Elemente aus BDSM und Kink für sich zu überdenken und den einen oder andere Impuls mitzunehmen.
Definitiv ein sehr empfehlenswertes Buch – auch zum verschenken und um Menschen, aus dem vielleicht noch etwas fragenden Umfeld, zum Neudenken anzuregen. Und Bea und Barbara bieten übrigens auch Beratung an. Du findest sie in der Get-in-touch Section.
Sexpositiv. Intimität und Beziehung neu verhandelt, von Beatrix Roidinger Barbara Zuschnig gibt’s auf Deutsch mit knapp 200 Seiten. © Bild: Beatrix Roidinger, Barbara Zuschnig