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Zeitalter der Romantik

«Was, wenn ich dir sage, dein Name ist gar nicht Yanna» hatte die Dozentin im Themenblock ‚Sozialisation & Konditionierung‘ mich gefragt. «Wieviel Überzeugungsarbeit müsste ich leisten, damit du mir das glaubst?» fasste sie nach.

Pffff. Keine Chance! Ich weiss doch wer ich bin. Ich war schon immer Yanna, da kann mir niemand was sagen. Und selbst wenn’s am Schluss nicht so wäre würde ich dabei bleiben, weil der Name mir gefällt.

Aber ja, point-given, ich bin nicht mit Namensschild auf die Welt gekommen. Der Name wurde mir von meinen Eltern gegeben und ich wurde durch mein Umfeld konditioniert auf diesen Namen zu hören. Er hört sich wahr und richtig an. Ich bin Yanna, da gibt’s heute nix mehr zu rütteln.

Wir Menschen sind (neurologisch bedingt) darauf angewiesen manche Dinge als gegeben zu erachten. Sie vereinfachen und ermöglichen unseren komplexen Lebensalltag. Mein Name ist Yanna. Es gibt einen liebevollen Gott. Frühstück ist salzig. Die Schulmedizin hat Recht. Ich studiere um Karriere zu machen. Ich sollte Kinder haben. Und Sex ist der exklusive Beweis für die Liebe meiner Partner/innen.

Je nach Umfeld in dem wir aufwachsen, gewöhnen wir uns an Dinge und Haltungen, und unser System schlägt Alarm, wenn die vermeintliche Realität davon abzuweichen droht. Doch gerade im polyamoren Kontext kann es sich lohnen, von Zeit zu Zeit die Sache mit dem Sex etwas zu hinterfragen. Eine gute Ressource dazu ist der Talk von Alain de Botton zum Zeitalter der Romantik.

Und natürlich steht es jedem/r auch immer frei, sich trotzdem für eine Haltung zu entscheiden, einfach weil sie eben passt und gefällt.

Erfahrungsberichte, Wissenschaft


Yanna

Hat noch keinen Beschrieb zu ihrer Person. Sie möchte das auch so belassen.