
Eleanor Büchler sexologische Einzel- und Paarberatung
Wir haben Eleanor zum Gespräch über ihre Arbeitsweise und Grundhaltung getroffen. Nebst einer fachlich soliden Basis, differenzierten Herangehensweise und persönlicher Neugierde, ist uns aufgefallen, dass Eleanor eine ausgesprochen achtsame Zuhörerin ist. Nicht selten hatte sie im Verlauf des Gesprächs jeweils Bezug genommen auf unscheinbare Nebensätze und Randbemerkungen und diese wiederum in das grosse Ganze miteingewoben. Es entstand rasch ein Raum von Wertschätzung, Interesse und eine freundliche Einladung sich mitzuteilen. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass sich Menschen mit allerlei Themen, in einem solchen Umfeld wohlfühlen werden.
Was bewegt dich als Beratungsperson zu arbeiten?
Für mich sind Beziehung und Sexualität zentrale Bausteine innerer Zufriedenheit – und Grundlage für ein gesundes, stimmiges Miteinander in unserer Gesellschaft. Ich bin fasziniert von der Vielfalt und den feinen Nuancen, wie Menschen miteinander in Beziehung treten, leben und lieben.
Ich begleite gerne dabei, diese Themen als Ressource zu erleben: versteckte Muster zu erkennen, Perspektiven zu weiten, unausgesprochene Gefühle und Bedürfnisse ins Gespräch zu bringen – und so Räume zu öffnen, die entlasten und verbinden. Wenn Menschen in ihren persönlichen Fragen oder Unsicherheiten weiterkommen – manchmal mit nur einem Gedanken, der ihr Erleben verändert – dann erfüllt mich das sehr. Es berührt mich, ein Stück Weg mitzugehen, wenn Menschen in zentralen, sehr persönlichen Prozessen weiterkommen.
Wie denkst du über Polyamorie?
Polyamorie ist für mich eine ebenso berechtigte Form von Beziehung wie jede andere – sie bringt Fragen mit sich, die den Zeitgeist spiegeln und klassische Beziehungsmodelle auf sinnvolle Weise hinterfragen.
Ich wünsche mir, dass alle konsensuellen Beziehungsformen gleichwertig anerkannt und angenommen werden – ohne Bewertung. Ob monogam oder polyamor – nichts davon ist besser oder schlechter, aber es passt unterschiedlich gut zu verschiedenen Menschen oder Lebensphasen. Und das braucht Aufmerksamkeit und Bewusstsein.
Unsere Beziehungsbilder sind stark durch Prägung und Sozialisierung geformt. Das kann es herausfordernd machen, neue Wege zu gehen oder alternative Beziehungsformen als gleichwertig zu erleben – selbst dann, wenn sie sich stimmig anfühlen. Gerade Menschen, die sich für andere Beziehungsformen entscheiden, sollten genauso selbstverständlich auf professionelle Begleitung zählen können – auch, um Herausforderungen konstruktiv zu meistern. Ich erlebe, dass polyamore Beziehungen oft – oder phasenweise – hohe Ansprüche an Kommunikation, Selbstkenntnis und Reflexionsfähigkeit stellen. Und gerade das macht sie spannend, tiefgründig und entwicklungsreich.
Mit welchen Fragen / Situationen ist man bei dir in guten Händen?
Ich begleite Menschen, die sich mit ihrer Sexualität, Beziehungsgestaltung oder Selbstwahrnehmung auseinandersetzen möchten – sei es aus einer konkreten Herausforderung heraus oder aus Neugier, dem Wunsch nach Entwicklung und innerer Klarheit. Willkommen ist alles, was beschäftigt: Unsicherheit, Sehnsucht, Orientierungssuche, Blockaden, Fragen zu Sexualität, Nähe, Lust oder Identität.
Ich arbeite körper- und gesprächsorientiert – ohne Berührung, aber mit Achtsamkeit für das, was sich körperlich zeigt, ausdrückt oder zurückhält. In einem urteilsfreien, geschützten Rahmen entsteht Raum, um emotionalen Prozessen nachzuspüren, neue Sichtweisen zu entdecken und eigene Wege zu gestalten – im eigenen Tempo.
Ich arbeite mit Tiefe, aber auch mit Leichtigkeit. Denn Sexualität und Beziehung sollen uns nicht nur fordern, sondern vor allem stärken, bereichern und Freude machen. Eine Beratung darf ernst nehmen, was bewegt – und dennoch leicht erlebt werden.
Ich begleite Einzelpersonen, Paare oder Menschen in polyamoren Konstellationen – unabhängig davon, wie sie leben, lieben oder sich definieren.
Kontaktaufnahme und weitere Informationen unter www.collectif-sexuel.ch
Ausbildungen (Auswahl): Master of Arts in Sexologie, Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie ISP Zürich & Hochschule Merseburg Deutschland (2021-2024) / Umgang mit traumatisierten Menschen, Schweizerisches Institut für Psychotraumatologie SIPT (2022-2024) / CAS in Gesprächsführung und Beziehungsgestaltung (2020-2021) / Bachelor of Science in Sozialer Arbeit, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (2015-2018)