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Polyamorie als Lösungsversuch, um eine Beziehung zu retten? Vielleicht eher als Lösungsversuch, herauszufinden, was ich genau will und suche als Mensch auf Erden?
Hoffentlich nicht. Polyamorie als fauler Kompromiss wird ziemlich anstrengend.
Ich hab das Gefühl, in meinem Umfeld trennen sich mehr polyamore Menschen als monogame 😉
Grundsätzlich würde ich das nicht so sagen. Ich begegne jedoch immer wieder Paaren, bei denen sich das als Hintergrund herauskristallisiert.
Es gibt durchaus Paare, welche sich vor einer Trennung noch in Polyamorie versuchen. Ist das gemeinsame (Vertrauens-)Fundament bereits erschüttert oder zu sehr angegriffen, kann dieser Versuch zu einer weiteren Entfremdung voneinander führen. Ist die Liebe und Verbundenheit im Kern noch intakt, jedoch lediglich ein wenig verdeckt oder vernachlässigt, können konsensuell nicht-monogame Beziehungsformen manchen Paaren neue Perspektiven eröffnen oder sogar zu einer unerwarteten Vertiefung des gegenseitigen Vertrauens führen.
Das wäre sicher ein lustiger Plan: Wenn du mit einer Beziehung unzufrieden bist, nimmst du einfach eine frische hinzu – und endest mit einer Tasche voll unglücklicher Beziehungen.
Klingt lustig, ist aber schon auch Praxis; viele Menschen gehen eine Affäre ein, weil sie mit ihrer Beziehung unzufrieden sind oder ihnen etwas fehlt. Das hat aber nichts mit Polyamorie zu tun, denn wenn ich eine zweite Beziehung eingehe, weil ich mit der ersten nicht zufrieden bin, gestalte ich beide Beziehungen nicht vertrauensvoll. Genau dies ist aber eine Grundvoraussetzung für Polyamorie: dass die Beziehungen vertrauensvoll gestaltet werden.
Tatsächlich durchleben viele Poly-Leute schwierige Trennungen und erleben Traumata, so wie alle Menschen.
Es gibt schon Fälle, wo Menschen versuchen ihren Problemen in der Partnerschaft auszuweichen, indem sie diese Aspekte ausserhalb suchen. Ich sehe das meistens bei Menschen, die eine Ehe öffnen. Aber ich erkenne das nicht als ein Hauptmotiv für Menschen, die polyamor leben.
(Diese Antwort wurde von der Redaktion aus dem Englischen übersetzt.)
Ich glaube nicht. In der Polyamorie ist Zeitmanagement ein grosses Thema. Alle(s) unter einen Hut zu bringen, finde ich sehr herausfordernd. Darum liegt es eigentlich eher nahe, dass ich nur Zeit in Beziehungen investiere, die sich wirklich lohnen und sich richtig anfühlen. Da wäre ich – im Vergleich zu Monogamie – vielleicht sogar motivierter, eine Trennung anzugehen oder eine Beziehung umzuformen, wenn sich etwas nicht mehr stimmig anfühlt, anstatt die unbefriedigende Beziehung so vor sich hin plätschern zu lassen.
Nein. Ja. Vielleicht .. ich meine .. eher das Gegenteil: In einem Poly-System wird eine Trennung etwas besser ‚abgefedert‘ .. und die Zeitspanne zwischen Beziehungen oder tiefer Intimität ist fliessender. Da macht eine Trennung viel weniger Angst. Ich fühle mich freier, wenn ich meine Bedürfnisse auf verschiedene Personen abstützen kann. Das schlimmste wäre ja eher, aus Angst vor der Trennung in Beziehung zu bleiben..